Österreichs Banken erzielen seit der EZB-Zinswende 2022 neue Rekordgewinne. Mit der Anhebung der Bankenabgabe sollen sie nun einen höheren Beitrag zur Budgetsanierung leisten, der aber durchaus auch noch höher ausfallen hätte können.
Die türkis-grüne Regierungszeit war geprägt von großen Krisen, die für viele Menschen tiefe Einschnitte in den Lebensstandard bedeuteten. Eine erste Bilanz zur Verteilung zeichnet ein gemischtes Bild: Während wichtige Maßzahlen für soziale Ungleichheit stiegen, konnten viele (kostspielige) Maßnahmen noch Schlimmeres verhindern. Jedoch ist unklar, w...
Nahezu alle westeuropäischen Länder haben eine Erbschafts- und Schenkungssteuer. Österreich ist seit 2008 die Ausnahme, obwohl die Vermögenskonzentration hierzulande so hoch ist wie kaum woanders in Europa. Doch wieviel Vermögen wird jährlich vererbt und was könnte eine Erbschaftssteuer einbringen? Eine neue Studie schätzt die Erbschaften in Öster...
Wie hoch ist eigentlich das mittlere Einkommen in Österreich? Diese Frage ist weniger eindeutig, als sie scheint. Manche Einkommen werden auf Personen- und andere auf Haushaltsebene gemessen. Es gibt zudem verschiedene Einkommensarten von A wie Arbeitseinkommen bis Z wie Zinseinkommen. Geht es um Brutto- oder Nettoeinkommen? Aktuelle Daten zur Eink...
Hochwertige Statistiken haben in der Regel einen großen Nachteil: Die Erhebung und Aufbereitung der Daten nimmt viel Zeit in Anspruch und Ergebnisse sind oft erst Jahre später verfügbar. Somit erlauben erst jüngst veröffentlichte Daten einen umfangreichen Blick auf die soziale Lage während der COVID-19-Pandemie. Dabei zeigt sich vor allem eine Zun...
Der Household Finance and Consumption Survey (HFCS) ist die wichtigste Datenquelle über die Vermögensverteilung in Österreich. Die jüngste Veröffentlichung der vierten Erhebungswelle zeigt eine markante soziale Schichtung entlang des Immobilienbesitzes und dass der HFCS den oberen Rand der Verteilung auch weiterhin nicht ausreichend erfasst. Die D...
Ungleichheit und Demokratie sind eng verknüpft: Soziale Ungleichheit sorgt für unterschiedliche politische Teilhabe, Machtschieflagen beeinflussen wiederum die Verteilung von Wohlstand. In Österreich wurde durch die Tradition der Sozialpartnerschaft lange das Bild einer partizipativen Demokratie gepflegt, die Mitbestimmung sichert und das Gesamtin...
Die Ungleichheit in der Verteilung von Vermögen und Einkommen wird in Wissenschaft und Gesellschaft intensiv diskutiert, doch wird sie auch von der Bevölkerung als ungerecht wahrgenommen? Eine Studie der AK Wien zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der österreichischen Bevölkerung die Verteilung von Vermögen für unfair hält und die Spitzeneinkomm...
Viele politische Diskussionen drehen sich derzeit um die Frage, ob bestimmte Bevölkerungsgruppen (z. B. ArbeiterInnen) immer mehr dazu tendieren, rechte und rechtspopulistische Parteien zu wählen. Wenig beachtet wird dabei, dass viele Menschen überhaupt nicht mehr zur Wahlurne schreiten und dass sich die Wahlbeteiligung stark nach Klassenlagen unt...
Die
Corona-Krise hat auch eine schöne Seite: Menschen halten mehr Abstand und
rücken gleichzeitig doch näher zusammen. Viele kleine und große Aktionen zeugen
vom solidarischen Miteinander in diesen herausfordernden Wochen, etwa die große
Einsatzbereitschaft zur Nachbarschaftshilfe. Menschen unterschiedlichster
sozialer und geografischer Herkunft h...
Vermögen sind in Österreich sehr ungleich verteilt. Mit der Digitalisierung, vornehmlich durch die wachsende Bedeutung von Technologieunternehmen und deren vergleichsweise starker Finanzmarktorientierung, verschärft sich diese Ungleichheit weiter. Da Aktienvermögen bei den reichsten fünf Prozent der Bevölkerung konzentriert sind, profitieren diese ...
Männer und Frauen verwenden ihre Zeit für unterschiedliche Tätigkeiten. Während Frauen in Österreich im Durchschnitt 32 Stunden pro Woche unbezahlt arbeiten (z. B. Haushalt, Kinderbetreuung usw.), sind es bei den Männern nur halb so viele Stunden. Diese Zahlen kommen aus der über zehn Jahre alten Zeitverwendungserhebung 2008/09. In den meisten euro...
Wenige Denker des 19. Jahrhunderts sorgen noch heute für so viel Diskussionsstoff wie Karl Marx. Zu seinem 200. Geburtstag vermarktet, an den Universitäten weitgehend verdrängt, als genialer Denker gefeiert, zum Untergangspropheten gebrandmarkt. Doch seine Theorien gelten selbst seinen KritikerInnen als wegweisend. Unabhängig davon, wie man zu den ...
Das reichste Prozent der Haushalte in Österreich besitzt fast ein Viertel des Vermögens, die obersten 10 Prozent haben mehr als die restlichen 90 Prozent der Bevölkerung gemeinsam. Die Vermögensungleichheit bleibt damit seit Jahren auf konstant hohem Niveau und zählt zu den höchsten in ganz Europa. Das zeigt die heute veröffentlichte dritte Welle d...
In unseren Lehrveranstaltungen fragen wir, nachdem wir die Daten zur sehr ungleichen Vermögensverteilung in Österreich präsentiert haben, was die Studierenden denn so denken: Sind die ÖsterreicherInnen für eine Besteuerung von hohen Vermögen? Meist glauben fast alle, dass es eine Mehrheit gegen Vermögenssteuern gibt. Doch alle Meinungsumfragen zeig...
Die Notstandshilfe zu streichen und Langzeitarbeitslose in die Mindestsicherung zu schicken, trifft die Ärmsten und die Mittelschicht. Der arbeitslosen Mittelschicht droht der Vermögenszugriff, während die meisten Arbeitslosen ohnehin kaum nennenswertes Vermögen haben. Die Hälfte der Arbeitslosen hat weniger als 2.200 Euro Nettovermögen.
Haushalte mit höheren Jahreseinkommen verursachen aufgrund ihres Konsumverhaltens deutlich mehr Ausstoß von Treibhausgasen als ärmere Haushalte. Dies zeigt sich vor allem in den Bereichen Nahrungsmittel, Mobilität und Wohnen. Der Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Umweltgerechtigkeit hat somit immer auch eine Verteilungsperspektive.
Viele Herausforderungen für eine gerechte Verteilung des Wohlstands in Österreich sind ungelöst und werden in den kommenden Jahren im Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung stehen. Die Frage ist, welche gesellschaftlichen Kräfte es schaffen, die Verteilungsfrage offensiv ins Zentrum zu rücken und der Debatte eine Richtung zu geben.
Im Laufe der wiederkehrenden Diskussionen über tiefgreifende Reformen des Pensionssystems fällt immer wieder der Begriff Generationengerechtigkeit. Die Debatte schafft bei jungen Menschen große Verunsicherung, denn der Grundtenor lautet, dass nur drastische Einschnitte im Pensionswesen die soziale Absicherung zukünftiger Generationen gewährleisten ...
Welchen Beitrag kann das Arbeitseinkommen heute noch zum Vermögensaufbau leisten? Wie schaffen es Reiche überhaupt an die Spitze der Vermögensverteilung? Diese und andere Fragen beantwortet eine aktuelle Studie des WU-Forschungsinstituts INEQ und der AK Wien.
Die wichtigste Frage für die Verteilungspolitik in den nächsten Jahren wird sein, wie ein hoher Wohlstand ökologisch nachhaltiger produziert und sozial verträglicher verteilt werden kann. Die aktuelle tiefgreifende Krise erfordert dabei auch eine kritische Auseinandersetzung mit den hegemonialen Grundpfeilern des finanzdominierten Kapitalismus.
Wenn Sir Tony Atkinson ein Buch schreibt, ist ihm die Aufmerksamkeit der wirtschaftswissenschaftlichen Zunft gewiss. In „Inequality: What can be done?“ trägt der Doyen der Verteilungslehre seine zentralen Forschungsergebnisse zusammen und schlägt eine Reihe von wirtschaftspolitischen Maßnahmen vor. Auch wenn die von Atkinson, der heute Hauptredner ...
Das reichste Promille der Bevölkerung – also die obersten 0,1% - hängt den Rest der Gesellschaft rasant ab. Nicht nur in den USA, sondern auch in Österreich erreicht die Vermögenskonzentration heute wieder Ausmaße wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es stellt sich damit die Frage, ob sich die Wirtschaftspolitik mehrheits- oder elitenorientiert gest...
Soziale Mobilität wird durch Bildungs- und Vermögensvererbung sowie den herkunftsbezogenen Habitus begrenzt. Auch in Österreich gelingt sozialer Aufstieg nur selten, wie Daten zur Bildungsvererbung zeigen.
Einkommens- und Vermögensverteilung rückt international immer mehr in den Mittelpunkt der Debatte, sowohl in der Wirtschaftspolitik als auch der Wissenschaft. Gründe sind die Krise, eine verbesserte Datenlage, eine schiefere Verteilung - und bald vielleicht das potenziell bahnbrechende Buch von Thomas Piketty.
Die neoliberale Seite rechtfertigt die steigende Ungleichheit oft mit der umstrittenen „trickle down“-Theorie. Es wird behauptet, dass Einkommensungleichheit zu härterer Arbeit, höherer Produktivität und größeren Investitionen anspornt. Eine ungleiche Verteilung der Einkommen trifft aber nicht nur einzelne Haushalte, sondern auch die gesamte Wirts...